Die Wirtschaft, wie ich sie mir vorstelle, dient nicht dazu, Gewinne zu maximieren. Sie geht soziale und ökologische Herausforderungen an. Dabei nutzen wir die Chancen, die sich durch die Digitalisierung für uns alle bieten. Hier will ich Brücken bauen.
Wenn wir über neue Wege reden, dreht sich viel zu häufig die Frage darum, was alles nicht geht. Dabei möchte ich den Blick darauf werfen, was wir gemeinsam bewegen können und wie wir alle davon profitieren. Beim derzeitigen technischen Fortschritt ist von der Industrie 4.0 die Rede, also dass wir nach der Einführung von Maschinen, Massenproduktion und Computern jetzt in eine neue Art und Weise des Wirtschaftens treten. Durch unterstützende Tätigkeiten wird Technologie noch mehr mit unserem Alltag verwoben, die Pflegekraft, welche beim Heben des Patienten vom Roboter unterstützt wird, kann bereits morgen Realität sein. Aber: Wie können wir den Fortschritt so gestalten, dass wir alle davon profitieren und nicht nur einige wenige?
Diese Entwicklung ist auch in der Region sichtbar. Nicht nur über unsere Produktionsstätten bei Automobilzulieferern, Home-Office spätestens seit Corona, im Handwerk, der Verwaltung oder in der Landwirtschaft können und wird sich unsere Arbeit wandeln. Damit wir dies gut organisieren können, ist der Ausbau von schnellem Internet und gutem Empfang für unsere Region für mich die Grundlage und oberste Priorität.
Dabei gibt es für viele Jobs von morgen noch gar keine Berufsausbildung. Als ich zur Schule gegangen bin, hatte ich keine Vorstellung davon, was es bedeutet ein Digitalunternehmen aufzubauen und zu leiten. Der App Store, also der wichtigste Vertriebsweg zu unseren Kunden, wurde gerade erst entwickelt. Heute möchte ich durch meine Erfahrung in der Digitalwirtschaft dazu beitragen, dass wir durch die richtigen Kompetenzen, den richtigen Rahmen für uns alle schaffen. Für mich ist das keine Generationenfrage, kein Alt oder Jung. Die Berufswege in der Zukunft werden vielfältig sein, mit Unterbrechungen, vielleicht auch Phasen der Umorientierung oder Weiterbildung.
Dazu gehört für mich ein Chancenkonto für jede und jeden, welches Wege in die Selbstständigkeit ermöglicht, aber auch in Weiterbildung oder 2. Chancen investiert, also Startkapital vom Staat für die berufliche Entwicklung. Aber egal, wie die Arbeit der Zukunft heißt, für mich steht fest, dass sie vor allem gut bezahlt, inklusiv und partnerschaftlich zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber verhandelt wird. Besonders wichtig sind mir dabei die Einführung eines Mindestlohns von mindesten 12 Euro pro Stunde und die Beteiligung von MitarbeiterInnen, sei es am Unternehmenserfolg, aber auch an der Entwicklung innerhalb der Betriebe. Dies positiv zu gestalten ist ein wichtiger Ansporn und Antrieb für mich.