Austausch mit der Selbsthilfegruppe Long Covid
Ende September habe ich mich mit der Long-Covid Selbsthilfegruppe Trier getroffen, um mich über die gänzlich anderen Lebensbedingungen und die alltäglichen Herausforderungen von an Long-Covid erkrankten Personen auszutauschen.
Die alltäglichen Herausforderungen, die mir dabei geschildert wurden, haben mich tief bewegt. Post-Covid-Betroffene kämpfen mit einer Vielzahl von Symptomen, die das Leben erheblich beeinträchtigen. Neben kognitiven Einschränkungen, wie dem Verlust von Wörtern oder Schwierigkeiten beim Rechnen, leiden viele Betroffene unter Gelenkschmerzen, Nervensystemstörungen und extremer Erschöpfung – selbst nach einfachen Tätigkeiten wie Duschen, Anziehen oder einem kurzen Spaziergang. Diese Krankheit zeigt sich bei jedem anders und stellt Betroffene vor immense Herausforderungen im Alltag. Für viele Betroffene ist eine vollständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und in der Arbeitswelt derzeit nicht mehr möglich – auch wenn sie es sich wünschen. Es ist umso wichtiger, dass die Bundesregierung bereits gehandelt und weitreichende Maßnahmen zur Erforschung der Ursachen und möglichen Behandlungsmethoden eingeleitet hat. Auch von der Selbsthilfegruppe habe ich wertvolle Hinweise erhalten, wie wir die Situation der Betroffenen weiter verbessern und den Diskurs in unserer Gesellschaft ankurbeln können. Wichtig ist vielen Betroffenen, dass mehr Wissen und Verständnis zur Krankheit geschaffen wird. Vom Hausarzt bis zum Freundes- und Arbeitsumfeld. Daher war es mir auch wichtig, in den persönlichen Austausch mit der Selbsthilfegruppe zu treten und mich für weitere Unterstützung sowie Aufklärung einzusetzen.
Zur besseren Versorgung von Betroffenen wurden deutschlandweit Post-Covid-Ambulanzen eingerichtet. Diese koordinieren Facharztangebote und arbeiten eng mit Hausarztpraxen zusammen, um eine umfassende, interdisziplinäre Betreuung zu gewährleisten. Ab Januar 2025 wird zudem das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) etabliert. Dieses Institut wird die Vernetzung von Gesundheitsdiensten, Wissenschaft, Politik und weiteren Akteuren vorantreiben, um durch Früherkennung und Aufklärung künftigen Erkrankungen vorzubeugen. Ziel ist es, den Austausch zu Long- und Post-Covid im öffentlichen Diskurs zu stärken und betroffenen Personen durch eine gesellschaftliche und medizinische Anerkennung der Erkrankung und mit gezielten Behandlungsmöglichkeiten ein Stück weit Normalität zu ermöglichen.