Gedanken zur Verlängerung der Atomkraftwerk-Laufzeiten

Richtlinienkompetenz & Streckbetrieb: Jede politische Entwicklung bringt auch neue Zeiten und Worte mit sich. Dahinter stehen dann politische Entscheidungen.
Meine Meinung zur aktuellen Entwicklung um die Verlängerung der Atomkraftwerke:

Richtlinienkompetenz: Gestern hat Bundeskanzler Olaf Scholz entschieden, dass die gesetzliche Grundlage für einen Weiterbetrieb der drei noch laufenden Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emden bis Mitte April 2023 erarbeitet wird. Wenn es im Kabinett keine Einigung gibt, liegt es in seiner Verantwortung als Bundeskanzler, der so genannten “Richtlinienkompetenz”. Ich unterstütze die Entscheidung von Olaf Scholz, da ich es richtig finde, für den Winter alle vorhandenen Ressourcen zu mobilisieren und hier bei unterschiedlichen Meinungen pragmatisch voranzugehen. Es wurde höchste Zeit, auch für die Planungssicherheit, diese Entscheidung zu treffen und nun parlamentarisch umzusetzen.

Streckbetrieb: Gleichzeitig wurde betont, dass die Verlängerung der Laufzeiten nur temporär ist und keine neuen Brennstäbe angeschafft werden sollen. Der Betrieb wird aus vorhandenen Mitteln getätigt, der so genannte “Streckbetrieb”. Das bedeutet, dass kein zusätzlicher Atommüll aus Brennstäben entsteht. Das finde ich der Situation angemessen.

Klar ist: Der Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland bleibt unangetastet und wir reden nur über eine Phase des Übergangs. Denn die Atomenergie, wie wir sie heute gewinnen, ist keine Zukunftstechnologie. Und was noch viel wichtiger ist: Jetzt können wir unsere politische Kraft auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien setzen, denn hier haben wir uns auch noch einiges vorgenommen.

 

Titelbild: Selin Jasmin | selin-jasmin.de