Meine Gedanken zur Wahl von Trump:

Heute steht Nebel über dem Berliner Regierungsviertel. Der Tag fühlt sich schwer an.

Amerika hat gewählt und ich, so wie viele andere, hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht. Der Ausgang der Wahl hat große Auswirkungen auf die Welt.

Trump ist in vielen Punkten das Gegenteil der Politik, für die ich stehe. Ich finde, wir sollten uns weiterhin für Solidarität, offene Märkte und ein respektvolles Miteinander einsetzen. Und der Blick auf Klimaschutz und kommende Generationen fällt mir unter Trump besonders schwer. In seiner letzten Amtszeit hat er das Pariser Klimaschutzabkommen aufgekündigt und es ist zu erwarten, dass er daran anknüpft. Das bedeutet, dass wir als Europa nicht nur unsere wirtschaftliche Stärke zeigen müssen, sondern auch gemeinsam mit vielen Partnern – und hoffentlich auch weiterhin den USA – vorausgehen bei globalen Herausforderungen.

Wirtschaftlich kennen wir Trumps Politik nur zu gut. In seiner ersten Amtszeit kam es zu einer knallharten “America first”-Standortpolitik und damit einhergehenden Handelsbeschränkungen. In vielen internationalen Fragen wurde eher die Konfrontation gesucht, als der Ausgleich und das gemeinsame Fortkommen. Das wird eine exportorientierte Wirtschaft wie unsere ziemlich wahrscheinlich treffen – gerade in der schwierigen Lage, in der wir sind.

Bei den vielen Krisen und wankenden Demokratien müssen wir uns in der Ampelkoalition am Riemen reißen und uns unserer Verantwortung bewusst machen. Es ist unsere Aufgabe als gewähltes Parlament und die Führungsaufgabe des Kanzlers, dass wir die vielen wichtigen Vorhaben umsetzen: z.B. die Wirtschaft zurück auf einen Wachstumspfad bringen, für Arbeitsplätze und generationengerechte Renten kämpfen und für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Dafür und noch viel mehr wurden wir für vier Jahre gewählt und mein Anspruch ist es, weiter an Lösungen für unser Land zu arbeiten.