Was wir in Zukunft noch mehr brauchen: Tradition, die für Transformation brennt!
Unsere energieintensiven Unternehmen zu nachhaltigen Unternehmen zu machen, ist eine riesige Herausforderung. Aber: Mit Erfindergeist und Kreativität werden wir dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft eine starke Industrie im Land haben. Und dass diese nachhaltig arbeitet.
Einen sehr inspirierenden Besuch hatte ich dazu heute auf Einladung meiner Kollegin Lina Seitzl im Eisengusswerk der Fondium Group. Dort, im baden-württembergischen Singen, ist nach 100 Jahren Tradition in der Eisenindustrie auch Nachhaltigkeit heute das Ziel. Um den innovativen Eisenofen besteht eine tolle Kooperation mit der Hochschule Konstanz, sodass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse hier sofort in der Praxis getestet werden können. Und die Abwärme des Werks wird z.B. schon seit über 10 Jahren vom benachbarten Maggi-Werk genutzt!
Ich durfte einen wahnsinnig spannenden (und lauten) Werksrundgang machen, von dem ich vor allem vier Dinge nochmal mitnehme:
- Planbarkeit: Wir in der Politik können von den Unternehmen fordern, Dinge zu ändern. Wir müssen dabei aber planbare Rahmen- und Investitionsbedingungen setzen. Dann sind die meisten Unternehmen auch gerne dabei!
- Industriestrompreis: Damit unsere produzierende Industrie langfristig konkurrenzfähig bleibt, brauchen wir einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis. Gerade im energieintensiven Segment bietet ein fest kalkulierbarer Preis die benötigte Entlastung.
- Bürokratieabbau: Zu viele Detailregelungen bremsen weiterhin zu viele großen Ideen aus – ob etwa sehr eng gefasste Förderprogramme oder die alltäglichen strukturellen Hindernisse für pragmatische Lösungen. Bürokratieabbau ist alternativlos, wenn wir Ergebnisse sehen wollen.
- Klimaschutzdifferenzverträge: Die Idee, Mehrkosten klimafreundlicher Produktionsverfahren gegenüber herkömmlichen Verfahren staatlich auszugleichen, kann viel bewegen. Das werden wir schnellstmöglich umsetzen und das hilft auch der Fondium-Group, den Eisenofen weiter Richtung CO2-reduzierter Produktion umzustellen.
Also: Viel zu tun, aber auch so viel zu gewinnen. Wenn alle so mitmachen, wird die Transformation gelingen. Packen wirs’ an!