Besuch des Amt für Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts
Foto: Verena Hubertz (MdB), Alexander Wieland (stellv. Leiter Abteilung Landesfinanzministerium), Thorsten Rudolph (MdB), Britta Weizenegger (Dezernentin Amt für Wiedergutmachung), Manfred Turbing (Sachgebietsleiter, Amt für Wiedergutmachung).
Saarburg – Die beiden Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz (Trier und Trier-Saarburg) und Dr. Thorsten Rudolph (Koblenz) waren zu Besuch im Landesamt für Finanzen, Amt für Wiedergutmachung in Saarburg. Anlass waren die vom Haushaltsausschuss bewilligten Gelder, die es ermöglichen, den umfassenden Archivbestand des Amtes in ein Forschungs- und Dokumentationszentrum zu überführen. Auf diese Weise sollen die Geschichten hinter den Akten für Forschung und Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. “Die Geschichte der Wiedergutmachung ist deutsche Geschichte. Die Akten sind ohne Zweifel nationales Dokumentenerbe. Dementsprechend ist auch der Bund in der Pflicht, Verantwortung für dieses wichtige Stück deutscher Geschichte zu übernehmen”, so Rudolph.
Der Plan sieht vor, dass der Bund das Projekt in den kommenden Jahren mit 16 Millionen Euro fördert. “Mit einem Forschungs- und Dokumentationszentrum bieten sich viele Chancen und Potenziale, dieses wichtige Stück Zeitgeschichte hier in der Region zu verankern und erlebbar zu machen. Durch eine Kooperation mit der Universität Trier wäre zudem die Infrastruktur für eine gute wissenschaftliche Betreuung gewährleistet”, sagt die SPD-Abgeordnete Verena Hubertz. Bei der Besichtigung des Amtes wurden die beiden Bundestagsabgeordneten von der Dezernentin des Amtes, Britta Weizenegger, sowie dem stellvertretenden Leiter der zuständigen Abteilung im Landesfinanzministerium, Alexander Wieland, begleitet.
Nach einer Vorstellung des Amtes und seiner Aufgaben wurde noch das Archiv, in dem ein Großteil des insgesamt etwa 22 Regalkilometer langen Bestandes lagert, besichtigt. “Die Forschung über dieses Thema weitet sich immer mehr aus, uns erreichen Anfragen nicht nur von Historikerinnen und Historikern, sondern auch aus dem Bereich der Medizin und Rechtsforschung, sowohl national als auch international. Um dem steigenden Interesse der Wissenschaft gerecht zu werden und die Akten der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, wäre ein Forschungs- und Dokumentationszentrum wünschenswert. Mit diesem könnten wir zugleich die sichere und fachgerechte Lagerung der Akten für die Zukunft gewährleisten”, so die Dezernentin Weizenegger.
Neben der Planung für das Amt zeigten sich die beiden MdBs von den vielen Einzelschicksalen hinter den unscheinbaren Akten sehr bewegt. Beide betonten die große Verantwortung, die Deutschland für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen auch in Zukunft weiter trägt. Denn die Geschichte der Wiedergutmachung ist zugleich auch die durchaus ambivalente Geschichte der jungen Bundesrepublik. Das neu geplante Zentrum wird hierzu seinen Teil dazu beitragen, diese deutsche Geschichte zu bewahren.